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Sexualisierte Gewalt
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Wochenspruch für den letzten Sonntag vor der Passionszeit, Estomihi
Siehe, wir gehen nach Jerusalem hinauf;
und es wird sich alles erfüllen,
was bei den Propheten über den Menschensohn geschrieben steht.
Lukas 18,31
Diese Worte sind sehr aus dem Zusammenhang gerissen, meine ich. Wer spricht, Jesus? Zu wem? Warum sagt er so ausdrücklich, dass sie nach Jerusalem gehen? Was haben Profeten angekündigt?
Ich fange mal ganz woanders an und komme auf unseren Wochenspruch zurück. Das steht vier Absätze weiter unten. Ganz unten erkläre ich sogar, was Estomihi bedeutet und wie ich faste.
Völlig gutes Leben geschenkt bekommen? Ja, ich weiß, da winkt man dankend ab und weiß, das kann nur ein Witz oder Betrug sein. Und doch ist dieses das Versprechen des Christentums. Jedenfalls, nachdem man gestorben ist. Ja, das ist schon ein Haken. Davor gibt’s allerdings auch schon gutes Leben, nämlich durch Verzeihen. Sehe ich da ein großes Fragezeichen auf Ihrer Stirn? Wer verzeiht wem was? Gott verzeiht dem Menschen die Bosheit.
Ich denke, jeder Mensch lügt, viele sind neidisch, verachten jemanden oder machen anderes Schlechtes. Gott will das nicht, er möchte, dass wir ihm vertrauen und uns mit Gottes Hilfe viel mehr gegenseitig helfen, als wir das normalerweise machen. Doch der Mensch lebt gern aus eigener Kraft und ohne Gott. Er hat ohne Gott wenig Kraft, beispielsweise unbestechlich zu sein oder andere zu respektieren. Der Mensch würde sterben, denn er braucht Gott zum Leben.
Gott möchte, dass der Mensch lebt. Darum schickte er Jesus, der ihm extrem ähnlich ist, er ist genauso liebevoll wie Gott, darum nennt man ihn Sohn Gottes. Er wurde in Bethlehem geboren, das feiern wir an Weihnachten. Er wanderte durch Galiläa, das ist im Norden Israels, und begann mit Gottes Reich: Er verzieh Menschen im Namen Gottes, besuchte manche, heilte einige und tat Weiteres.
Damit zurück zum Wochenspruch.
Eines Tages ging er Richtung Jerusalem, in die Hauptstadt. Dort lebten viele Mächtige, die sich von ihm bedroht fühlten. Jesus ahnte oder wusste, dass sie ihn hinrichten würden, er würde sterben. Nicht nur biologisch, so wie wir alle. Sondern auch so, dass Gott ihn verlässt, Gott weg ist. Also das, was uns Menschen passieren würde, wenn Gott es zuließe. Jesus ertrug das, was er uns Menschen nicht zumuten möchte. Ja, da ist schwer zu verstehen, das ist hier sehr kurz erklärt. Vielleicht werden Sie neugierig und möchten mehr darüber erfahren. Er hat es seinen Schülern / Jüngern gesagt, wie es im Wochenspruch steht, und diese haben ihn lange nicht verstanden.
Die Fasten- oder Passionszeit bedeutet auch, als Christ Nachteile inkauf zu nehmen: Wenn wir mit Gott leben, sind manche Menschen dagegen, in vielen Ländern werden Christ*innen verfolgt. In Europa zum Glück nicht, da ist es den Menschen oft egal, ob man Christ ist oder nicht. Manchmal verschweigen Menschen, Christ zu sein, weil sie befürchten, ausgelacht oder ausgegrenzt zu werden. Christen leiden manchmal für ihre Überzeugung.
In unserem Wochenspruch steht etwas von Profeten und einem Menschensohn:
Dass Gott den Menschen durch Jesus’ Tod und Auferstehung hilft, das haben Profeten angekündigt: in der Bibel, im Alten Testament, also dem hebräischen Teil der Bibel. Einer von ihnen, Daniel, hat dafür einen Menschensohn verheißen.
Warum ist dieser Wochenspruch gerade an diesem Sonntag?
Nach Fasching beginnt die Fasten- oder Passionszeit, Christen wollen mehr als sonst an Gott denken, ihm dafür danken, dass er für die Menschen gelitten hat. Einige verzichten auf etwas, um zu merken, dass wir vor allem Gott brauchen. Andere beten öfter als sonst, gehen mehr zum Gottesdienst oder machen anderes, um mehr als sonst an Gott zu denken. "Fasten" bedeutet, etwas festzumachen, sich an Gott festzuhalten. Sie kennen wahrscheinlich "Fasten your seatbelt", "Schließen sie Ihren Sicherheitsgurt." Ich möchte öfter und immer noch ehrlicher beten, das ist mein Fasten.
Die Fastenzeit geht über in die Karwoche: am Karfreitag wurde Jesus hingerichtet. Mit dem Ostersonntag ist diese Zeit vorbei, denn Gott gab Jesus endgültig gutes Leben, das ist die Auferstehung. Christinnen danken Gott dafür, dass wir wieder mit Gott leben können. Wie gesagt, das ist hier extrem kurzgefasst.
Zu diesem Sonntag, 19.02., gehört ein Satz aus einem Psalm (Gebet als Gedicht): Sei mir ein Fels und eine Burg (Psalm 31,3). „Sei mir…“ heißt auf Lateinisch „Esto mihi“. Darum heißt der Sonntag Estomihi. Gott, sei bei mir, stärke mich und schütze mich. Da steht nicht "Du bist bei mir und stärkst mich", sondern "Sei bei mir, stärke mich". Das möchte ich oft beten, gerade in der Fastenzeit.